LETZTE AKTUALISIERUNG 13.03.2025
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Der Dalmatiner kommt in Bezug auf Allergien immer wieder ins Gespräch, weshalb wir hier dieses Thema einmal genauer unter die Lupe nehmen wollen. Was bedeutet es für den Besitzer wenn der Hund eine Allergie besitzt, was sollte man beachten und wann sollte man sofort einen Tierarzt aufsuchen. WAS IST EINE ALLERGIE Eine Allergie ist eine „Fremdreaktion“, eine überschüssige Reaktion des Immunsystems auf einen Umweltstoff (Allergen), welcher normalerweise keine Gefahr birgt. SYMPTOME Symptome einer Allergie können Hautrötungen, Pusteln, Hautschwellungen, Niesen, Entzündungen der Augen oder Ohren, Juckreiz oder auch Durchfall sein. Der Verlauf einer Allergie kann von sehr mild bis zu sehr akut, gar lebensbedrohlich verlaufen. WAS FÜR ALLERGIEN GIBT ES BEIM HUND Wie auch bei uns Menschen kann der Hund theoretisch auf jegliches Allergen in der Umwelt eine allergische Reaktion bekommen. Die am häufigsten vertretenen Allergiestoffe sind in Futtermittel vorhanden oder in der Umwelt wie Gräser, Pollen, Milben, Flohspeichel etc. WOHER WEIß ICH OB MEIN HUND EINE ALLERGIE HAT Die Diagnose „Allergie“ zu stellen bringt einen sehr langen Weg mit sich, denn hat der Hund einer der genannten Symptome kann dies auch immer andere Ursachen haben, zum Beispiel einen bakteriellen oder viruellen Infekt oder ein parasitologisches Geschehen. Wenn man bei einer Symptomatik mit den konventionellen Behandlungen nicht weiter kommt, schließt sich oft der Verdacht auf eine Allergie. Um diesen Verdacht zu bestätigen gibt es Blutuntersuchungen oder gar Hautteste wie wir sie von uns Menschen kennen. Bei der Blutuntersuchung gibt es vom Labor zwei angebotene Untersuchungen, die Untersuchung auf Umweltallergene wie Gräser/Bäume/Pollen, zusätzlich noch Milben und Floh, wie auch die Untersuchung auf Futtermittelallergene. Bei dem sogenannten „kutanen Allergietest“ handelt es sich um einen Hauttest wie bei uns Menschen. ALLERGIE AUF GRÄSER/BÄUME/POLLEN + MILBEN UND FLOH Besteht der Verdacht auf eine Kontaktdermatitis ist es zu empfehlen einen Allergie-Vortest zu machen, hierbei wird dem Hund etwas Blut abgenommen und ins Labor geschickt, welche erstmal grob auf eine Reaktion von Milben, Flohspeichel, Gräser, Bäume und Pollen untersucht. Ist dieses Ergebnis auf eines der untersuchten Gruppen positiv gibt es weitere Blutuntersuchungen um zu erfahren, auf welche Gräserart etc. der Hund reagiert. Dies ist allerdings nicht immer nötig untersuchen zu lassen, denn wenn die Symptomatik immer zur gleichen Jahreszeit auftritt ist es ziemlich egal auf welchen Baum der Hund jetzt reagiert, die Frage ist eher „was kann ich tun?“ Das wichtigste ist das Immunsystems des Hundes zu stärken, zusätzlich kann das Labor auf den Hund genau eine Hypersensibilisierungslösung herstellen. Weitere Informationen hierzu später bei den Therapiemaßnahmen. Eine weitere Möglichkeit der Diagnostik bei den Kontaktallergenen ist der „kutane Test“, dieser wird empfohlen wenn der Bluttest nichts definitives ergeben hat, da es natürlich noch mehr auslösende Faktoren gibt. Hierbei wird eine Stelle auf einer Seite des Hundes ins Fell rasiert und es werden Beschriftungen vorgenommen wie wir es bei uns Menschen auf dem Arm oder Rücken kennen. Nun wird das Allergen an den dazu markierten Stellen unter die Haut gespritzt. Kommt es zu einer Reaktion der Haut an einer der Stellen kann nun gesagt werden wie stark und ob der Hund auf eines der getesteten Allergene reagiert. Da diese Prozedur etwas Zeit beansprucht und der Hund eher selten so ruhig liegen bleibt, wird er dafür ganz leicht sediert und kann danach aber wieder problemlos laufen. ALLERGIE AUF FUTTERMITTEL In Bezug auf eine Futtermittelallergie ist es etwas schwieriger dahinter zu kommen auf was der Hund jetzt reagiert, es gibt hier vom Labor zwar auch einen Bluttest aber von diesem kann man nur stark abraten: es ist ausgeschmissenes Geld. Unterschiedliche Studien haben ergeben, dass bei Untersuchungen des Bluts auf Futtermittel vom gleichen Hund in unterschiedlichen Zeitabständen, immer etwas anderes herauskam. Das Geld sollte deshalb lieber in einen hypoallergenen Futtersack von der Firma Hills oder Royal Canin gesteckt werden und eine Eliminationsdiät über mindestens 4 6 Wochen gemacht werden. Das Futter besteht aus so klein gespaltenen Proteinen das der Körper sie nicht als Fremd anerkennen kann. Sollte sich also herausstellen das in der Zeit von 4 6 Wochen, in der ausschließlich nur dieses Futter und nichts anderes gefüttert wird, sich die Symptomatik verbessert bis gar ganz verschwindet, ist hier von einer Futtelmittelallergie auszugehen. THERAPIE Je nachdem welche Allergie der Hund nun hat gibt es verschiedene Maßnahmen dafür zu sorgen, dass er nicht mit diesem Allergen in Kontakt kommt. ALLERGIE AUF FUTTERMILBEN Hier ist es theoretisch möglich eine Hypersensibilisierung zu machen, allerdings ist es viel wichtiger das Hundefutter vor den Milben zu schützen. Man sollte lieber kleinere Mengen an Trockenfutter lagern, dieses sollte auch nicht in eine Futtertonne umgefüllt werden, sondern im Beutel belassen und diesen immer wieder luftdicht zu verschließen. Eine andere Möglichkeit ist es Dosenfutter zu füttern oder beim Barfen nur gefrorenes oder gekochtes Fleisch zu verwenden. Wenn man diese Regeln beachtet und der Hund dennoch auf die Futtermilben reagieren sollte, kann immer noch eine Hypersensibilisierungslösung hergestellt werden. ALLERGIE AUF FLOHSPEICHEL Wie man sich denken kann ist es hier das Wichtigste den Hund vor den Flohbissen zu schützen, dies erfolgt ganz einfach über Spot-on-Präparate gegen Flöhe welche in der Regel alle 4 Wochen auf die Haut des Hundes aufgetragen werden müssen. ALLERGIE AUF GRÄSER/BÄUME/POLLEN Hier bleibt dem Besitzer in der Regel nichts anderes übrig als eine Hypersensibilisierung zu machen. Aus der Blutinformation welche ins Labor geschickt wurde kann eine Lösung hergestellt werden, wo die Allergene in ganz geringer Anzahl vorhanden sind. Nun muss der Hund mit der niedrigsten Dosis erstmal täglich gespritzt werden. Die Dosis wird langsam gesteigert. Wichtig ist, dass der Hund immer reaktionsfrei bleibt, gibt es eine Reaktion auf die Injektion wird wieder zur nächst kleineren Dosis zurückgegangen wo es keine Reaktion gab. Die Abstände der Injektion werden dann immer größer, sodass nur noch einmal die Woche oder gar nur noch einmal im Monat gespritzt werden muss. Der Hund wird auf das Allergen sensibilisiert so dass es keine Reaktion mehr auf das Allergen gibt. Wichtig für den Besitzer ist, dass dies ein Leben lang erfolgen muss. FUTTERMITTELALLERGIE Bei der Futtermittelallergie sollte man wie schon beschrieben die Finger von einem Bluttest lassen und sich nicht darauf verlassen, ein Fallbeispiel aus eigener Erfahrung folgt. Ist durch das Füttern eines „Hypoallergenen Futters“ über einen Zeitraum von mindestens 4 6 Wochen die Symptomatik verschwunden stellt sich nun die Frage, gegen welches Futtermittel der Hund allergisch ist. Um dies herauszubekommen wird nun immer ein neues Futtermittel hinzugefügt, bis wieder die Symptomatik auftritt. Dies sollte wöchentlich geschehen. Dies bedeutet: hypoallergenes Futter füttern und eine Woche dazu Reis, gibt es keine Reaktion kommt in der nächsten Woche zum Beispiel Rind dazu und so weiter und so weiter. Fängt der Hund auf ein neues Futtermittel wieder mit der Symptomatik an ist klar, dass dieses Futtermittel ein Allergieauslöser ist und sollte nicht mehr gefüttert werden. Diese Prozedur ist sehr langwierig aber die Aussagekräftigste und ist einmal klar wogegen der Hund allergisch ist, kann man auch wieder vom hypoallergenen Futter weg und ein Futter ohne die allergieauslösenden Stoffe benutzen. Man sollte auch immer darauf achten, dass der Hund nicht von Fremden gefüttert wird, denn nur ein Krümel von dem Allergen führt wieder zur sofortigen Symptomatik.
beim Dalmatiner Allergien