LETZTE AKTUALISIERUNG 05.04.2025
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WAS BITTE SIND HAPLOTYPEN? DLA-Gene (DLA-DRB1, DLA-DQA1, DLA-DQB1) sind wichtiger Bestandteil des Immunsystems und übernehmen eine wichtige Funktion in der frühen Phase der Immunabwehr. DLA-Gene stehen aber auch im Zusammenhang mit zahlreichen Autoimmunerkrankungen beim Hund, wie bereits unzählige Forschungsarbeiten zeigten. Bei diesen Erkrankungen richtet sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper, was fälschlicherweise zu einer Zerstörung eigener Körperstrukturen führt. Durch eine genetische Verarmung in den DLA-Genen kommt es zu einer vermehrten Anfälligkeit für Autoimmunerkrankungen. Eine hohe Variabilität ist jedoch unerlässlich für diese Immungene, weil sie nur dadurch in der Lage sind, auf unterschiedliche Viren, Bakterien oder andere fremde Eindringlinge im Körper angemessen reagieren zu können. Zur Veranschaulichung gibt es folgende Beispiele: Würde man diese beiden Hunde miteinander verpaaren, würden die Nachkommen ein vielfältiges Rüstzeug für ihr Leben mitbekommen. Es wird immer eine Haplotypengruppe eines Elterntieres an seine Nachkommen weitergegeben. Welche Hap-Gruppe jedoch von welchem Elternteil weitergegeben wird, kann man nicht vorhersagen. MEHR GENETISCHE VIELFALT IN DER LIEBE DLA-Genkombinationen übernehmen nicht nur wichtige immunologische Funktionen. Der Verlust von Genvarianten stellt auch einen ersten „Indikator“ für einen Verlust der genetischen Vielfalt durch Inzucht dar. Die Heterozygotie der DLA-Gene ist auch ein großes Thema in der Partnerwahl. Beim Menschen, aber auch bei Mäusen, Fischen oder Vögeln haben Untersuchungen gezeigt, dass Weibchen Partner mit möglichst unterschiedlichen MHC-Genen (inkludieren die DLA-Gene) für die Fortpflanzung bevorzugen. So kann gewährleistet werden, dass die Nachkommen eine optimale genetische Ausstattung bekommen, was das Überleben der Nachkommen sichern soll. In diesem Fall spricht man auch vom Heterozygotenvorteil. Dieser besagt generell, dass Lebewesen mit unterschiedlichen Genvarianten (heterozygot) einen größeren Fortpflanzungserfolg haben, als jene mit identen Genvarianten (homozygot). Dank dieses Phänomens bleibt auch die genetische Vielfalt erhalten, weil sie für einen Überlebensvorteil sorgt. In der heutigen Hundezucht übernimmt der Mensch die Entscheidung der Partnerwahl und der Urinstink unserer Hunde wird vernachlässigt. Umso wichtiger ist es, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln für mehr Variabilität zu sorgen und so den Nachkommen unserer Hunde ein möglichst gesundes Leben zu ermöglichen. RELEVANZ DER DLA-GENE IN DER ZUCHT DLA-Genkombinationen geben vielfältigen Aufschluss. Sie stehen einerseits für ein funktionierendes Immunsystem, bestimmte Kombinationen sind andererseits aber auch mit Autoimmunerkrankungen assoziiert. Um für eine höhere genetische Variabilität in den DLA-Genen zu sorgen, scheint es ein vernünftiger Schritt zu sein, diese Gene in zukünftige Zuchtplanungen miteinzubeziehen, genauso wie die anderen züchterisch relevanten Faktoren. Schlussendlich ist es das Immunsystem, das einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit unserer Hunde leistet und nur wenn es die nötige genetische Ausstattung hat, kann es auf wechselnde Umweltbedingungen adäquat reagieren. Diese beiden getesteten Tiere haben in den ersten 5 Generationen fast gänzlich unterschiedliche Ahnen auf dem Papier vorzuweisen. Durch die DLA Bestimmung wurde herausgefunden, dass sie dennoch identische Haplotypengruppen aufweisen. Hätte man diese beiden Hunde miteinander verpaart, nur anhand der Ahnen auf dem Papier, würden einige Nachkommen gesundheitlich in ihrem Leben zu kämpfen haben. Aufgrund dieser Testung, wird keine Verpaarung zwischen diesen beiden Tieren stattfinden. Gute und gesunde Hunde zu züchten, hat heutzutage kaum noch etwas mit den Ahnen auf dem Papier zu tun.
beim Dalmatiner DLA-Haplotypen