LETZTE AKTUALISIERUNG 20.01.2025
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WAS BITTE SIND HAPLOTYPEN?
DLA-Gene (DLA-DRB1, DLA-DQA1, DLA-DQB1) sind wichtiger Bestandteil des Immunsystems und übernehmen eine wichtige Funktion in der frühen Phase der Immunabwehr.
DLA-Gene
stehen
aber
auch
im
Zusammenhang
mit
zahlreichen
Autoimmunerkrankungen
beim
Hund,
wie
bereits
unzählige
Forschungsarbeiten
zeigten.
Bei
diesen
Erkrankungen
richtet
sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper, was fälschlicherweise zu einer Zerstörung eigener Körperstrukturen führt.
Durch
eine
genetische
Verarmung
in
den
DLA-Genen
kommt
es
zu
einer
vermehrten
Anfälligkeit
für
Autoimmunerkrankungen.
Eine
hohe
Variabilität
ist
jedoch
unerlässlich
für
diese
Immungene, weil sie nur dadurch in der Lage sind, auf unterschiedliche Viren, Bakterien oder andere fremde Eindringlinge im Körper angemessen reagieren zu können.
Zur Veranschaulichung gibt es folgende Beispiele:
Würde
man
diese
beiden
Hunde
miteinander
verpaaren,
würden
die
Nachkommen
ein
vielfältiges
Rüstzeug
für
ihr
Leben
mitbekommen.
Es
wird
immer
eine
Haplotypengruppe
eines
Elterntieres an seine Nachkommen weitergegeben. Welche Hap-Gruppe jedoch von welchem Elternteil weitergegeben wird, kann man nicht vorhersagen.
MEHR GENETISCHE VIELFALT IN DER LIEBE
DLA-Genkombinationen
übernehmen
nicht
nur
wichtige
immunologische
Funktionen.
Der
Verlust
von
Genvarianten
stellt
auch
einen
ersten
„Indikator“
für
einen
Verlust
der
genetischen
Vielfalt
durch
Inzucht
dar.
Die
Heterozygotie
der
DLA-Gene
ist
auch
ein
großes
Thema
in
der
Partnerwahl.
Beim
Menschen,
aber
auch
bei
Mäusen,
Fischen
oder
Vögeln
haben
Untersuchungen gezeigt, dass Weibchen Partner mit möglichst unterschiedlichen MHC-Genen (inkludieren die DLA-Gene) für die Fortpflanzung bevorzugen.
So
kann
gewährleistet
werden,
dass
die
Nachkommen
eine
optimale
genetische
Ausstattung
bekommen,
was
das
Überleben
der
Nachkommen
sichern
soll.
In
diesem
Fall
spricht
man
auch
vom
Heterozygotenvorteil.
Dieser
besagt
generell,
dass
Lebewesen
mit
unterschiedlichen
Genvarianten
(heterozygot)
einen
größeren
Fortpflanzungserfolg
haben,
als
jene
mit
identen
Genvarianten
(homozygot).
Dank
dieses
Phänomens
bleibt
auch
die
genetische
Vielfalt
erhalten,
weil
sie
für
einen
Überlebensvorteil
sorgt.
In
der
heutigen
Hundezucht
übernimmt
der
Mensch
die
Entscheidung
der
Partnerwahl
und
der
Urinstink
unserer
Hunde
wird
vernachlässigt.
Umso
wichtiger
ist
es,
mit
den
uns
zur
Verfügung
stehenden
Mitteln
für
mehr
Variabilität
zu
sorgen und so den Nachkommen unserer Hunde ein möglichst gesundes Leben zu ermöglichen.
RELEVANZ DER DLA-GENE IN DER ZUCHT
DLA-Genkombinationen
geben
vielfältigen
Aufschluss.
Sie
stehen
einerseits
für
ein
funktionierendes
Immunsystem,
bestimmte
Kombinationen
sind
andererseits
aber
auch
mit
Autoimmunerkrankungen
assoziiert.
Um
für
eine
höhere
genetische
Variabilität
in
den
DLA-Genen
zu
sorgen,
scheint
es
ein
vernünftiger
Schritt
zu
sein,
diese
Gene
in
zukünftige
Zuchtplanungen
miteinzubeziehen,
genauso
wie
die
anderen
züchterisch
relevanten
Faktoren.
Schlussendlich
ist
es
das
Immunsystem,
das
einen
wesentlichen
Beitrag
zur
Gesundheit
unserer Hunde leistet und nur wenn es die nötige genetische Ausstattung hat, kann es auf wechselnde Umweltbedingungen adäquat reagieren.
Diese
beiden
getesteten
Tiere
haben
in
den
ersten
5
Generationen
fast
gänzlich
unterschiedliche
Ahnen
auf
dem
Papier
vorzuweisen.
Durch
die
DLA
Bestimmung
wurde
herausgefunden,
dass
sie
dennoch
identische
Haplotypengruppen
aufweisen.
Hätte
man
diese
beiden
Hunde
miteinander
verpaart,
nur
anhand
der
Ahnen
auf
dem
Papier,
würden
einige
Nachkommen
gesundheitlich in ihrem Leben zu kämpfen haben.
Aufgrund
dieser
Testung,
wird
keine
Verpaarung
zwischen
diesen
beiden
Tieren
stattfinden.
Gute
und
gesunde
Hunde
zu
züchten,
hat
heutzutage
kaum
noch
etwas
mit
den
Ahnen
auf
dem
Papier zu tun.