LETZTE AKTUALISIERUNG 14.11.2024
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Mittlerweile
müsste
schon
vielen
bewusst
sein,
dass
es
den
Dalmatiner
nicht
nur
ausschließlich
in
der
vom
FCI
standartisierten
Kurzhaarvariante
gibt,
sondern
in
der
mittlerweile
immer
beliebter
werdenden
Langhaarvariante.
Dass
der
Langhaardalmatiner
in
Europa
nur
minder
vertreten
ist,
ist
wohl
dem
FCI
geschuldet,
der
mit
seinem
kurzhaarigen
Rassestandard
die
Langhaarigkeit
in
Europa
gar
nicht
erst
hat
aufkommen
lassen.
In
anderen
Teilen
der
Welt
jedoch,
wo
der
FCI
nicht
vertreten
ist,
ist
die
Langhaarigkeit
keine
Rarität
und
wurde
in
den
letzten Jahrzehnten immer populärer.
Tatsächlich
wurde
der
Dalmatiner
in
seiner
Langhaarigkeit,
zum
ersten
Mal
in
dem
Buch
von
Dr.
John
H.
and
Monica
Brooks
„Dalmatians
in
Canada“
von
1982
erwähnt.
Auf
Seite
11
wird geschrieben:
“You
will
see
in
Plate
34
a
true
‘longhaired’
Dalmatian
owned
by
the
Leakey
family
of
anthropological
fame.
This
bitch
whelped
short
haired
pups
but
a
generation
later
a
long haired dog appeared again. Examination of the pedigree of this dog leaves no room for doubt, that this is a genuine mutation in a purebred line.”
„Auf
Tafel
Nr.
34
sehen
Sie
einen
echten
‚langhaarigen‘
Dalmatiner,
der
der
anthropologisch
berühmten
Familie
Leakey
gehört.
Diese
Hündin
brachte
kurzhaarige
Welpen
zur
Welt,
aber
eine
Generation
später
tauchte
erneut
ein
langhaariger
Hund
auf.
Die
Prüfung
des
Stammbaums
dieses
Hundes
lässt
keinen
Zweifel
daran,
dass
es
sich
um
eine echte Mutation in einer reinrassigen Linie handelt.“
Die
Anthropologin
Mary
Leakey,
gilt
als
eine
der
bedeutendsten
Paläoanthropologen
des
20.
Jahrhunderts.
Mary
wurde
1918
in
London
geboren
und
lernte
1933
den
Paläoanthropologen Louis Leakey kennen, mit dem sie schließlich gemeinsam nach Afrika zog (Kenia und Tansania).
Auf Seite 293 des Buches „Dalmatians in Canada“ wird Mary Leakey zitiert:
„As
to
the
long-haired
strain:
We
only
had
one
bitch,
but
one
of
her
grandsons
also
turned
out
long-haired.
Owing
to
various
circumstances
it
was
not
possible
to
mate
them
as I very much wanted to.
„Was
die
langhaarige
Linie
betrifft:
Wir
hatten
nur
eine
Hündin,
aber
einer
ihrer
Enkelsöhne
war
ebenfalls
langhaarig.
Aufgrund
verschiedener
Umstände
war
es
nicht
möglich sie so zu verpaaren, wie ich es mir unbedingt gewünscht hätte.“
„My
connection
with
Dalmatians
goes
back
to
when
I
was
at
school
in
England.
When
my
husband
and
I
came
out
to
Kenya
in
1938
we
obtained
a
bitch
from
Major
Harold
Pirie,
who
was
the
first
to
import
Dalmatians
to
East
Africa.
My
husband
then
became
as
keen
on
the
breed
as
I
was
and
we
bred
many
litters
over
the
years.
The
dogs
always accompanied us on our expeditions in search of fossils and early man.“
„Meine
Verbindung
zu
den
Dalmatinern
geht
auf
die
Zeit
zurück,
als
ich
in
England
zur
Schule
ging.
Als
mein
Mann
und
ich
1938
nach
Kenia
kamen,
bekamen
wir
eine
Hündin
von
Major
Harold
Pirie,
der
als
erster,
Dalmatiner
nach
Ostafrika
importierte.
Mein
Mann
war
dann
genauso
begeistert
von
der
Rasse
wie
ich
und
wir
haben
im
Laufe
der Jahre viele Würfe gezüchtet. Die Hunde begleiteten uns immer auf unseren Expeditionen auf der Suche nach Fossilien und dem frühen Menschen.“
Leider
gibt
es
in
dem
Buch
auf
Seite
22,
keine
Abstammungsinformationen
über
Vater
(Hyrax
Hill
Lexicon)
und
Mutter
(Zone
Arrogance)
hinaus,
aber
aus
den
obigen
Zitaten
von
Mary
Leakey
geht
klar
hervor,
dass
ihre
Dalmatiner
aus
dem
Bestand
stammten,
der
Ende
der
1930er
Jahre
nach
Ostafrika
importiert
wurde
(höchstwahrscheinlich
aus
Großbritannien).
Großbritannien
war
weltweit
die
wichtigste
Herkunftsquelle
der
Dalmatiner.
Die
Leakey-Hunde
gelangten
nicht
besonders
in
den
Mainstream-Dalmatiner-Zuchtpool.
Es
wäre
jedoch
wirklich
interessant,
den
Stammbaum
von
Sally
(Zuchtname:
Three
Barns
Abbess,
geboren
am
14.11.1943,
weiß-schwarz)
der
langhaarigen
Dalmatinerhündin
zu
kennen,
der
höchstwahrscheinlich in Ostafrika von den frühesten Hunden von Major Pirie stammt.
Was
den
Ursprung
des
Langhaar-Gens
beim
Dalmatiner
betrifft,
so
ist
es
bei
der
Betrachtung
moderner
Dalmatiner
auf
der
ganzen
Welt
ziemlich
offensichtlich,
dass
dieses
Mendelsche
rezessive Gen-Allel, seit seinen Ursprüngen als Hundeart in der Rasse weitergegeben wurde. DNA-Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich bei der Rasse Dalmatiner um eine sehr
alte
Rasse
handelt,
die
sich
schon
sehr
früh
von
den
verwandten
Rassen
abgespalten
hat.
Wie
beim
HUA-Gen,
das
angeblich
nur
beim
Dalmatiner
vorkam,
wurde
nun
nachgewiesen,
dass dieses Gen bereits lange vor der Domestizierung von Hunden im Stammbestand der Vorfahren vorhanden war.
Daher
ist
es
höchst
unwahrscheinlich,
dass
es
beim
Dalmatiner
eine
einzige
Quelle
für
das
Langhaar-Gen
gibt
und
es
auch
nicht
aus
mehreren
identischen
Mutationen
entstanden
ist,
sondern
dass
dieses
Gen
über
Hunderte
von
Jahren
hinweg
mitgetragen
wurde
und
verborgen
blieb,
bis
ausversehen
zwei
Träger
miteinander
verpaart
wurden.
Es
handelt
sich
also
nicht
um
eine
Mutation
in
einem
Individuum
der
Rasse,
die
dann
in
der
gesamten
Rassepopulation
verbreitet
wurde.
Früher
wurden
langhaarige
Welpen
aus
den
Zuchtpopulationen
entfernt
und
Verpaarungen,
die
langhaarige
Welpen
hervorbrachten,
haben
sich
nicht
wiederholt.
Dennoch
konnte
das
Langhaargen
die
Zeit
überdauern
und
wurde
über
die
Jahre
hinweg weiter gegeben.
Dass
also
der
langhaarige
Dalmatiner
kein
neumodischer
Mischling
aus
den
USA
ist,
sei
hiermit
bewiesen.
Und,
dass
der
Langhaardalmatiner
älter
ist
als
der
LUA-Dalmatiner,
ist
nun
ebenfalls
eine
Tatsache.
Warum
die
FCI
die
Langhaarigkeit
beim
Dalmatiner
ablehnt,
ist
ebenfalls
ungeklärt
und
vor
allem
unbegründet.
Zumal
sie
den
LUA-Dalmatiner,
der
nachweislich tatsächlich aus einem „Mischling“ bestand, anerkannt haben.
Quellen:
Book Dalmatians in Canada by Monica Brooks
Alison Merritt, Historian of the DCC (Dalmatian Club of Canada)