LETZTE AKTUALISIERUNG 20.01.2025
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GENUS IK UND GENOM IK Für   einen   Verein   und   natürlich   für   einen   guten   Züchter,   sollte   es   selbstverständlich   sein,   keine   zu   engen   Verpaarungen   durchzuführen.   In   der   Regel   verwendet   hierfür   ein   Züchter   den GENUS   IK,   den   er   entweder   selbst   errechnet   oder   eine   eigens   dafür   erworbene   Software   benutzt.   Solch   eine   Software   berechnet   den   Genus   IK   anhand   mehrfach   vorkommender Ahnen   im Pedigree. Dafür müssen zuerst alle bekannten Ahnen eingegeben werden, die bei sorgfältiger Recherche einige hundert Namen beinhalten kann. Das   Programm   errechnet   dann   die   gemeinsamen Ahnen   des   Vater   und   der   Mutter.   Umso   mehr Ahnen   in   die   Software   eingegeben   werden,   umso   höher   steigt   u.   U.   auch   der   IK,   wenn   die   zu berechnenden Generationen ebenfalls erhöht werden. Hierzu mal ein Beispiel: Dieser Hund hat einen GENUS IK auf 3 Generationen von 0,0 %.
Es   werden   die   Ahnen   von   Mutter   und Vater,    Großeltern    sowie    Urgroßeltern berechnet   und   angezeigt.   Die   meisten Ahnentafeln,    die    man    in    Europa    zu seinem     Hund     bekommt,     beinhalten diese drei Generationen.
Lässt    man    das    Programm    weitere    3 Generationen    berechnen,    sofern    man alle   Ahnen   eingegeben   hat,   steigt   der GENUS   IK   schon   etwas   und   liegt   nun bei 1,83 %.
Erweitert   man   die   Berechnung   dann   auf 12    Generationen,    steigt    der    IK    schon auf   5,01   %.   Dafür   müssen   jedoch   alle Ahnen      korrekt      in      das      Programm eingepflegt    worden    sein.    Das    macht mitunter    etwas    Mühe,    jedoch    ist    das Ergebnis dann von Erfolg gekrönt.
Ein   IK   beim   Dalmatiner   auf   12   Generationen   von   5,01   %   ist   jedoch   wirklich   nichts   dramatisches.   Ein   Züchter   nimmt   dann   den   passenden   Gegenpart   hierzu,   einen   Hund   mit   anderen Ahnen, um   den   IK   der   daraus   entstehenden   Welpen   geringer   zu   halten.   Doch   hier   zeigt   sich,   dass   letzten   Endes,   die   Abstammung   der   Eltern   in   Puncto   IK,   nicht   das   Papier   wert   ist,   auf   dem   sie gedruckt   wurde.   Denn   der   GENUS   IK   bestimmt   nur   die   Abstammung   anhand   der   Namen   und   nicht   anhand   der   DNA,   aus   dem   der   Hund   tatsächlich   besteht.   Nur   die   Genetik   kann   hier   den tatsächlichen IK, also den GENOM IK bestimmen.
Der   GENOM   IK   desselben   Hundes   liegt   hier   auf   6   Generationen   bei   17   %.   Dies wurde     durch     das     veterinärdiagnostische     Labor     FERAGEN     getestet.     Der Rassedurchschnitt   liegt   beim   Dalmatiner   im   Jahr   2025   nicht   mehr   bei   7,91   % sondern mittlerweile bei über 8 %.
An   dieser   Stelle   fragt   sich   dann   ein   Besitzer   oder   zukünftiger   Züchter,   wie   dies   möglich   sein   kann.   Hierzu   gibt   es   mehrere   Möglichkeiten,   warum   der   genomische   IK   plötzlich   so   hoch   sein kann. 1.   Einige Ahnen   auf   der   angegebenen Ahnentafel   sind   nicht   korrekt   und   die   Elterntiere   hatten   doch   mehr   gemeinsame Ahnen,   als   dort   verzeichnet.   Dies   kann   z.   B.   der   inkorrekten   Erfassung der Ahnen durch den Verein geschuldet sein, oder der Züchter hat bei der Verpaarung der Elterntiere gemogelt und nicht die Eltern miteinander verpaart, die er dem Verein angegeben hat. 2.   Ein   Hund   bekommt   immer   eine   Genkopie   der   Mutter   sowie   des   Vaters   mit.   Selbst   wenn   die   Elterntiere   tatsächlich   nicht   sehr   eng   miteinander   verwandt   sind,   kann   es   sein,   dass   beide Elterntiere zwar viele verschiedene Marker aufweisen, aber gerade diese wenigen Marker die sie gemeinsam haben, wurden an den Nachkommen weitergegeben. Ich versuche diesen Vorgang mal laienhaft zu verdeutlichen: (wohlgemerkt das Beispiel verdeutlicht nicht den tatsächlichen genetischen Vorgang, sondern dient nur dem Verständnis) Die Mutter hat folgende Marker: x , a , h , d Der Vater hat folgende Marker: q , c , a , d Nun   gibt   die   Mutter   den   Marker   a    und   d    an   seinen   Nachkommen   ab   und   der   Vater   gibt   ebenfalls   a    und   d    an   diesen   Nachkommen   weiter.   Der   besagte   Nachkomme   hat   somit   einen   hohen Inzuchtkoeffizienten   durch   die Allel-Kombination   a,   a,   d,   d.   Das   heißt   aber   nicht,   dass   alle   Nachkommen   eines   Wurfes   denselben   genomischen   IK   haben   müssen.   Ein   Geschwisterhund   kann aus derselben Verpaarung eine völlig andere Kombination dieser Allele und dementsprechend einen deutlich geringeren IK aufweisen. Aus   diesem   Grund   ist   es   dem   DDV   e.V.   sehr   wichtig,   zukünftig   seine   Zuchttiere   auf   den   genomischen   IK   hin   testen   zu   lassen   und   dememtprechend   auch   zukünftige   Verpaarungen   zu ertesten. Je vielfältiger die Verpaarung, desto besseres Rüstzeug wird den Nachkommen mitgegeben. Zwei   unserer   Zuchtstätten   gehen   hier   mit   gutem   Beispiel   voran   und   lassen   ab   2025   all   ihre   Würfe   auf   den   genomischen   IK   testen.   Dieser   wird   dann   auch   auf   dem Abgabepapier   eines   jeden Welpen vermerkt.
beim Dalmatiner Inzuchtkoeffizient