LETZTE AKTUALISIERUNG 19.02.2025
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GENUS IK UND GENOM IK Für einen Verein und natürlich für einen guten Züchter, sollte es selbstverständlich sein, keine zu engen Verpaarungen durchzuführen. In der Regel verwendet hierfür ein Züchter den GENUS IK, den er entweder selbst errechnet oder eine eigens dafür erworbene Software benutzt. Solch eine Software berechnet den Genus IK anhand mehrfach vorkommender Ahnen im Pedigree. Dafür müssen zuerst alle bekannten Ahnen eingegeben werden, die bei sorgfältiger Recherche einige hundert Namen beinhalten kann. Das Programm errechnet dann die gemeinsamen Ahnen des Vater und der Mutter. Umso mehr Ahnen in die Software eingegeben werden, umso höher steigt u. U. auch der IK, wenn die zu berechnenden Generationen ebenfalls erhöht werden. Hierzu mal ein Beispiel: Dieser Hund hat einen GENUS IK auf 3 Generationen von 0,0 %.
Es werden die Ahnen von Mutter und Vater, Großeltern sowie Urgroßeltern berechnet und angezeigt. Die meisten Ahnentafeln, die man in Europa zu seinem Hund bekommt, beinhalten diese drei Generationen.
Lässt man das Programm weitere 3 Generationen berechnen, sofern man alle Ahnen eingegeben hat, steigt der GENUS IK schon etwas und liegt nun bei 1,83 %.
Erweitert man die Berechnung dann auf 12 Generationen, steigt der IK schon auf 5,01 %. Dafür müssen jedoch alle Ahnen korrekt in das Programm eingepflegt worden sein. Das macht mitunter etwas Mühe, jedoch ist das Ergebnis dann von Erfolg gekrönt.
Ein IK beim Dalmatiner auf 12 Generationen von 5,01 % ist jedoch wirklich nichts dramatisches. Ein Züchter nimmt dann den passenden Gegenpart hierzu, einen Hund mit anderen Ahnen, um den IK der daraus entstehenden Welpen geringer zu halten. Doch hier zeigt sich, dass letzten Endes, die Abstammung der Eltern in Puncto IK, nicht das Papier wert ist, auf dem sie gedruckt wurde. Denn der GENUS IK bestimmt nur die Abstammung anhand der Namen und nicht anhand der DNA, aus dem der Hund tatsächlich besteht. Nur die Genetik kann hier den tatsächlichen IK, also den GENOM IK bestimmen.
Der GENOM IK desselben Hundes liegt hier auf 6 Generationen bei 17 %. Dies wurde durch das veterinärdiagnostische Labor FERAGEN getestet. Der Rassedurchschnitt liegt beim Dalmatiner im Jahr 2025 nicht mehr bei 7,91 % sondern mittlerweile bei über 8 %.
An dieser Stelle fragt sich dann ein Besitzer oder zukünftiger Züchter, wie dies möglich sein kann. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten, warum der genomische IK plötzlich so hoch sein kann. 1. Einige Ahnen auf der angegebenen Ahnentafel sind nicht korrekt und die Elterntiere hatten doch mehr gemeinsame Ahnen, als dort verzeichnet. Dies kann z. B. der inkorrekten Erfassung der Ahnen durch den Verein geschuldet sein, oder der Züchter hat bei der Verpaarung der Elterntiere gemogelt und nicht die Eltern miteinander verpaart, die er dem Verein angegeben hat. 2. Ein Hund bekommt immer eine Genkopie der Mutter sowie des Vaters mit. Selbst wenn die Elterntiere tatsächlich nicht sehr eng miteinander verwandt sind, kann es sein, dass beide Elterntiere zwar viele verschiedene Marker aufweisen, aber gerade diese wenigen Marker die sie gemeinsam haben, wurden an den Nachkommen weitergegeben. Ich versuche diesen Vorgang mal laienhaft zu verdeutlichen: (wohlgemerkt das Beispiel verdeutlicht nicht den tatsächlichen genetischen Vorgang, sondern dient nur dem Verständnis) Die Mutter hat folgende Marker: x , a , h , d Der Vater hat folgende Marker: q , c , a , d Nun gibt die Mutter den Marker a und d an seinen Nachkommen ab und der Vater gibt ebenfalls a und d an diesen Nachkommen weiter. Der besagte Nachkomme hat somit einen hohen Inzuchtkoeffizienten durch die Allel-Kombination a, a, d, d. Das heißt aber nicht, dass alle Nachkommen eines Wurfes denselben genomischen IK haben müssen. Ein Geschwisterhund kann aus derselben Verpaarung eine völlig andere Kombination dieser Allele und dementsprechend einen deutlich geringeren IK aufweisen. Aus diesem Grund ist es dem DDV e.V. sehr wichtig, zukünftig seine Zuchttiere auf den genomischen IK hin testen zu lassen und dememtprechend auch zukünftige Verpaarungen zu ertesten. Je vielfältiger die Verpaarung, desto besseres Rüstzeug wird den Nachkommen mitgegeben. Zwei unserer Zuchtstätten gehen hier mit gutem Beispiel voran und lassen ab 2025 all ihre Würfe auf den genomischen IK testen. Dieser wird dann auch auf dem Abgabepapier eines jeden Welpen vermerkt.
beim Dalmatiner Inzuchtkoeffizient